2018 AP German Language and Culture Free-Response Questions - Persuasive Essay

(N) You have one minute to read the directions for this task.
Sie haben eine Minute Zeit, die Anweisungen für diese Aufgabe zu lesen.

<60 seconds>

(N) You will now begin this task.
Sie beginnen jetzt mit dieser Aufgabe.

(N) You have six minutes to read the essay topic, source number one, and source number two.
Sie haben sechs Minuten Zeit, das Aufsatzthema, das Quellenmaterial eins und das Quellenmaterial zwei zu lesen.

<360 seconds>

(N) Stop reading. Now turn to source number three. You have thirty seconds to read the preview.
Die Zeit zum Lesen ist jetzt beendet. Wenden Sie sich dem Quellenmaterial drei zu. Sie haben dreißig Sekunden Zeit, die Übersicht zu lesen.

<30 seconds>

(N) Now listen to source number three.
Hören Sie sich jetzt das Quellenmaterial drei an.

(WA) SWR1 [[sung intro]]

(MA) Unser Gast heute Vormittag in SWR1 Leute ist Professor Niko Paech. Er ist Volkswirtschaftler und sogenannter „Wachstumskritiker“. Schönen guten Morgen erstmal.

(MB) Guten Morgen.

(MA) „This Flight tonight“ haben wir gerade gehört.Wie oft sind Sie in Ihrem Leben schon geflogen?

(MB) Ein einziges Mal. Das war 1993, da habe ich meinen Doktorvater inWashington besucht. Ich hatte dann auch versucht, auch mit dem Boot hinzukommen, aber das hätte viertausend D-Mark hin und zurück gekostet und es hätte von der Fahrzeit her in etwa, ich glaube, zwei bis zweieinhalbWochen gedauert, deswegen habe ich, dann, ah, na ja, davon abgesehen.

(MA) Das heißt, seitdem und aus Prinzip fliegen Sie nicht mehr?

(MB) Ja natürlich, ich bin Klimaforscher.

(MA) Für Sie ist es normal –

(MB) Für mich ist es klar, konsequent zu sein, also das zu leben, was ich also auch alsWissenschaftler vertreten muss, aber –

(MA) Ja, Sie können sich mit Ihren Thesen auch ganz schön unbeliebt machen, wenn Sie den Leuten kein neues Auto gönnen, wenn Sie den Leuten nicht gönnen, auch endlich mal, wo sie das Geld dazu haben, auch mal auf die Malediven zu fliegen.

(MB) Na ja, aber das ist ein Luxus, den wir uns jetzt leisten. Nämlich maximale Individualisierung, die dann übersetzt wird in Konsumansprüche. Es ist die Frage, ob wir uns das wirklich leisten dürfen, nö? Ich mein, der ökologische Preis für diese Form des Luxus ist eben immens, und wir, wir sollten mal dazu übergehen, nicht nur die Frage zu stellen, was wir uns wünschen, sondern was wir uns eigentlich leisten dürfen, wenn wir nicht über unsere ökologischen Verhältnisse leben wollen.

(MA) Ich möchte es trotzdem nochmal auf Alltäglicheres runterbrechen, denn vielen Leuten geht es ja so, dass sie sagen: „Ich muss jetzt noch ein bisschen arbeiten, mir was ansparen, dann kann ich mir auch mal den langersehnten Urlaub in Südafrika leisten, um da ein paar wilde Tier anzugucken.“ Oder noch einfacher gesagt: „Dann kann ich mir auch statt des Billigweins für €4,99 auch mal eine gepflegte
Flasche Barolo holen. Dafür muss ich ein bisschen mehr schaffen, und es wäre angespart.“

(MB) Ja natürlich, also, so, so kann man argumentieren. Aber zunächst einmal ist das natürlich ein Hamsterrad, in das man sich damit begibt, ja? Das heißt also, um diesenWein wirklich zu genießen, muss ich mich auch auf denWein konzentrieren,

(MA) Schaff ich!

(MB) Wenn ich, ja, aber wenn ich ein Leben führe, in dem ich außer demWein noch viele andere Dinge tue, dann ah kommen sich diese Dinge ins Gehege, das heißt, sie konkurrieren um eine knappe, nicht vermehrbare Ressource – und dass der Urlaub in Südafrika, da wo man dieWildtiere beobachten kann, wirklich eine Verbesserung der Lebensqualität ist – das ist eine reine Interpretationsleistung, und ich
kann mit genauso viel Recht und Überzeugungskraft mich danebenstellen und sagen, der Urlaub im Schwarzwald oder auch ’ne Schneetour ist mindestens so wichtig.

(MA) Natürlich, aber Sie können dem, der da Südafrika für sich in Anspruch nimmt, nicht vorschreiben, dass er gefälligst in den Schwarzwald gehen könne, weil das könnte genauso schön sein.

(MB) Also vorschreiben kann ich dem gar nichts, aber ich kann ihn schon auch ein bisschen ah konfrontieren damit, dass, wenn alle Menschen allein in Europa pro Jahr einmal so ein Urlaub durchführen würden, dann wird’s ganz duster auf diesem Planeten. Das heißt, das Recht etwas zu tun, das sollte da aufhören, wo die Freiheit der nachfolgenden Generation oder der gleichzeitig lebenden Menschen anfängt.

(N) Now listen again.
Hören Sie das noch einmal.

Repeat

(N) Now you have forty minutes to prepare and write your persuasive essay.
Jetzt haben Sie vierzig Minuten Zeit, Ihren Aufsatz vorzubereiten und zu schreiben.

<2400 seconds>

(N) End of recording